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On-Site Machining senkt Instandhaltungskosten

Effizient vor Ort

Die Überholung und Instandhaltung von Anlagen können Betreiber häufig nicht nur wertvolle Zeit beanspruchen, sie können auch sehr kostspielig in ihrer Durchführung sein. So kann z.B. der Produktionsausfall einer Maschine einen Schaden in Höhe eines sechsstelligen Eurobetrages am Tag verursachen. Vor-Ort-Bearbeitungsdienst­leistungen bieten dafür effiziente Lösungen.

Abb.1 Verschraubungs- und Verbindungsarbeiten

Erhebliche Instandsetzungskosten zeichneten sich bei einem weltweit tätigen Mineral­ölkonzern in einer seiner Raffinerien ­wegen der Undichtigkeit eines Wärme­tauschers ab, denn in der Vergangenheit wurde der Wärmetauscher ausgebaut, vor Ort geöffnet und die defekten Verbindungsstücke mit den Flanschen an einen externen Dienstleister zur Bearbeitung ­geschickt. Solche teilweise externen Reparaturen bringen oft wochenlange Verzögerungen mit sich. Treten dann zusätzliche Komplikationen auf, übernimmt häufig keiner der verschiedenen Dienstleiter für Reparatur, Transport oder Auf- und Abbau die Verantwortung. In der Konsequenz büßt der ­Betreiber wertvolle Anlagenverfügbarkeit ein.

Komplette Abwicklung aus einer Hand

Dass eine solche Reparatur auch anders verlaufen kann, zeigen effiziente On-Site-Machining-Lösungen. Der Service beinhaltet dabei neben der schnellen Vor-Ort-­Reparatur der beschädigten Teile auch die komplette Projektabwicklung aus einer Hand. Montage-, Demontage- und Transportkosten werden so auf ein Minimum gesenkt und die Koordination mehrerer Dienstleister und damit einhergehende ­Effizienzverluste sind Geschichte.

Im beschriebenen Fall konnte Voith dem Kunden eine komplette Vor-Ort-Instandsetzung anbieten. Die Gesamtlösung beinhaltete nach dem Herunterfahren der Anlage neben dem Projektmanagement die ­Demontage der Schrauben, das Ziehen und Reinigen der Wärmetauscherbündel, die Bearbeitung der Flansche, die Lieferung von Bolzen und Dichtungen, das Engineering der Dichtungen, hydraulische Verschraubungsarbeiten sowie abschließende Tests (Abb.1). Insgesamt ­benötigte das Team dafür nur zwei Tage – bei gleichzeitiger ­Gewährleistung einer höchstmöglichen Service- und Sicherheitsqualität.

Kurze Reaktionszeit

Neben der kompletten Projektabwicklung gehört zu den Dienst­leistungen im On-Site Machining die Bearbeitung von Flanschen und Wellen jeder Größe und Ausprägung mit spanabhebenden Verfahren wie Fräsen, Drehen, Bohren, Schneiden, Schleifen und Schweißen, die direkt vor Ort durchgeführt werden können. Hinzu kommen Verschraubungs- und Verbindungsarbeiten sowie die ­Leckagenabdichtung, u.a. mit dem speziellen Freezing-Verfahren. Die Leistungsstärke zeigt sich in einer kurzen Reaktionszeit und reicht von kleinen bis hin zu Großprojekten, die rund um die Uhr in ganz Europa nach geltenden Standards und Regularien aus­geführt werden.


Abb.2 - 3 Flanschbearbeitung auf einem Schiff montierten Kran

Industrieserviceunternehmen wie Voith, die diese Leistungen ­anbieten, verfügen häufig über eine Vielzahl mobiler, modular aufgebauter Maschinen. U.a. lassen sich Unwuchten direkt vor Ort ausgleichen, die bspw. durch Abrieb entstanden sind. Die dafür benötigten Maschinen werden mobil um das zu bearbeitende Bauteil aufgebaut, sodass nichts ausgebaut und transportiert werden muss.

Diese Art der Flanschbearbeitung ist nicht nur für den Anlagen­betreiber zeitsparend, sie ist oft auch die einzige wirtschaftliche Lösung, wie das Praxisbeispiel eines belgischen Herstellers von Schwerlastgeräten zeigt: Hier war das Führungslager eines auf einem Schiff montierten Krans beschädigt. Aufgrund einer ­Toleranzabweichung eines Flansches mit einem Durchmesser von insgesamt 4,3m erhielt das Unternehmen keine Garantie auf ein neu gekauftes Führungslager. Der Kranbetreiber beauftragte Voith mit dem exakten Anpassen der Flansche, bei dem eine Bearbeitungsgenauigkeit von 0,3mm erreicht wurde. Durch diese Vor-Ort-Instandhaltung reduzierten sich die Gesamtkosten um 50.000 Euro für Transport, Reparatur und Ausfall im Vergleich zu einem sonst üblichen Reparaturverfahren.

C&M 3 / 2014

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe C&M 3 / 2014.
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