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Chargenmischer im Hygienic Design

Hygienegerechte Lösungen für die Nahrungsmittelindustrie

Anforderungen an Schlüsselkomponenten im Anlagenbau für Schüttgüter im Bereich der Nahrungsmittel­industrie unterliegen einem ständigen Wandel. Zurzeit ist ein klarer Schwerpunkt im Hinblick auf eine möglichst hygiene­gerechte Ausführung zu verzeichnen.

Im Jahre 1989 wurde die „European Hygienic Engineering & Design-Group“ (abgekürzt EHEDG) als Expertengemeinschaft von Maschinen- und Komponentenhersteller sowie Fachleuten aus der Nahrungsmittel­industrie und Forschung gegründet. Ihre Hauptauf­gabe besteht darin, durch eine Verbesserung der ­hygienegerechten Konstruktion zur ­sicheren Nahrungsmittelproduktion beizutragen. In den sogenannten EHEDG-Richt­linien wird praxisnah beschrieben, wie bestimmte technische Aufgaben hygienegerecht zu lösen sind. Außerdem werden ­geeignete Prüfverfahren definiert.

Konstruktive Überarbeitung des Batchmischers MBZ-5600

Bei Derichs bestand naturgemäß ein großes Interesse an dieser Entwicklung. Der erste Schritt war die konstruktive Überarbeitung des Derichs-Batchmischers MBZ-5600, der nachfolgend beschrieben wird:

Die Konstruktionsziele wurden wie folgt festgeschrieben:

// Kompakte Bauform, schnelle, produkt­schonende Mischung, Nettovolumen 4000l.

// Innenraum CIP-reinigbar, Produkt­einläufe beim CIP-en entkoppelt, Reinigungsdüsen beim Mischen nicht in Produktkontakt. Leichte Zugänglichkeit des Innenraums, zur Reinigung und Kontrolle.

// Außenseite leicht reinigbar.

// Dichtungen: Lebensmittelzulassung und zur Reinigung herausnehmbar, Ober­flächenqualität optimal für Reinigbarkeit.

// Das derzeit Machbare an hygiene­­­­­­­ge­rechter Ausführung sollte realisiert
werden.

Ideal zur Anforderung, gleichzeitig schnell und schonend zu mischen, passt ein liegender Zweiwellen-Paddelmischer. Bei niedriger Bauhöhe wird extrem schnell Homogenität erreicht. Je nach Produkt sind mit dieser Technik durchaus Mischzeiten im Sekundenbereich zu realisieren. Durch den geringen Energieeintrag erfolgt die Mischung dennoch sehr schonend. Das Antriebskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma Lenze entwickelt. Hier waren die notwendigen Getriebe und Frequenzumrichter aus einer Hand zu bekommen.

Der Innenraum wurde so reinigungsfreundlich wie möglich gestaltet. Die beiden Anforderungen – CIP-Nassreinigung und sichere Trennung von Trocken- und Nassbereich – konnten zu einer Lösung verbunden werden.

Die Außenflächen wurden so gestaltet, dass Flüssig­keiten nirgendwo stehen bleiben, sondern direkt abfließen können. Die Antriebe wurden in einen „Geräteraum“ verbaut, der als geschlossener Raum nicht immer gereinigt werden muss. Aus den gleichen Gründen kam eine aufwendige Auszugsvorrichtung nicht infrage, stattdessen wurde ein Konzept ohne Ausziehvorrichtung entwickelt. Nebenbei wurde so die längste Dichtung an der Seiten­wand komplett eliminiert.


Abb.1 Größenvergleich Mischer MBZ-5600 und MBZ-350


Abb.2 CIP-Düse im Mischraum

Dichtungen trennen Außen- und Innenraum an verschiedenen Stellen. Wo es möglich war, wurden Trennstellen verschweißt, um Dichtungen zu vermeiden. An den Reinigungstüren und Antriebswellen mussten jedoch adäquate Lösungen gefunden werden. Für die Wellendichtung wurden zwei Lösungen gefunden, die geteilte wechselbare Dichtsysteme anbieten. Die Dichtungen an Auslauf und Reinigungstüren wurden so platziert, dass die Dichtkante direkt auf der jeweiligen Dichtung liegt, somit entsteht kein unerwünschter Hohlraum!

Ergebnisse dieses Projektes waren ein gelungenes Gesamtkonzept und eine sinnvolle Ausstattungsvariante der seit Längerem erfolgreichen Mischerbaureihe. Die neue Mischer-Ausführung im Hygienic Design ist für alle Baugrößen verfügbar.

Foto: © istockphoto.com | Galina_Cherryka

C&M 5 / 2015

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe C&M 5 / 2015.
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