Gefahrstofflagerung 4.0 - Innovationsprojekt von Denios erfolgreich abgeschlossen
Gefahrstofflagerung 4.0 - Innovationsprojekt von Denios erfolgreich abgeschlossenAlles wird smart. Das gilt auch für die Gefahrstofflagerung. In einem Innovationsprojekt hat das Bad Oeynhausener Unternehmen Denios ein intelligentes Frühwarnsystem für Gefahrstofflager und ein Abfüllsystem entwickelt. In einer solutions-Veranstaltung von OWL GmbH und Kreis Minden Lübbecke am 24. November 2015 bei Denios wurden die Ergebnisse vorgestellt.
Als Teil der Wertschöpfungsketten sollen Gefahrstofflager in produzierenden Unternehmen u.a. Betriebsmittel oder Rohstoffe für die Produktion bereit stellen, die neben ihrer potenziellen Gefährlichkeit teilweise auch einen erheblichen Wert aufweisen können. Kommt es zur Freisetzung von Gefahrstoffen, sind neben den unmittelbaren Gefährdungen von Mitarbeitern und der Umwelt oft auch kostenintensive Folgeschäden für die Produktion und Produktionsanlagen zu befürchten.
Präsentation der Prototypen in den Produktionshallen der Denios AG in Bad Oeynhausen Foto: Denios
Eine Möglichkeit, diese Problematik einzugrenzen ist ein permanentes Condition-Monitoring des Gefahrstofflagers. Die sensorische Überwachung der Lagereinheit und dessen Umgebung sowie die intelligente Auswertung dieser Daten sind wesentlicher Bestandteil einer smarten Gefahrstofflagerung. Auch die Einbindung in ERP-Systeme oder Gefahrstoffmanagementsysteme kann dazu beitragen, die Gefahrstofflagerung in die Wertschöpfungskette zu integrieren und von vornherein durch eine intelligente Lagersteuerung das Entstehen gefährlicher Situationen zu vermeiden. Intelligente Gefahrstofflagerung und Entnahme
Denios hat im Rahmen des Innovationsprojektes, in Kooperation mit dem Institut für industrielle Informationstechnik der Hochschule OWL und der Fraunhofer IPT Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik, die Prototypen eines intelligenten Gefahrstofflagers und einer smarten Abfüllstation für Gefahrstoffe entwickelt. Die Zielsetzung gliederte sich in die Teilbereiche Schadensverhinderung, Schadensbegrenzung und halb-automatische Gefahrstoffabfüllung auf, wie Udo Roth, Projektleiter bei der Denios AG erläutert.
Die führenden Köpfe hinter dem Innovationsprojekt v.l.: Dr.-Ing. Christian Henke (Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik), Prof. Dr.-Ing. Stefan Witte und Prof. Dr.-Ing. Volker Lohweg (beide Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL), Udo Roth (DENIOS AG), Landrat Dr. Ralf Niermann, Benedikt Boucke (Mitglied des Vorstands DENIOS AG), Wolfgang Marquardt (OstWestfalenLippe GmbH). Foto: Denios
Ein dezidiertes Condition Monitoring des Gefahrstofflagers dient der proaktiven Einhaltung sicherer Betriebszustände. Realisiert wurde dies durch eine umfassende Sensorik, die beispielsweise Gasentwicklungen, Leckagen, Rauchentwicklung sowie Temperaturschwankungen erfasst, mit Soll-Betriebsparametern vergleicht, interpretiert und dem Betreiber über verschiedene Kanäle (direkt über optische und akustische Signale oder per Meldung auf ein mobiles Device) mitteilt. Selbstständig eingeleitete Gegenmaßnahmen dienen der Schadensverhinderung oder Schadensbegrenzung. Die Abfüllstation kann direkt mit dem Gefahrstofflager gekoppelt sein und stellt die automatisierte Entnahme und Abfüllung von Gefahrstoffen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter sicher. Beide Prototypen wurden in der Abschlussveranstaltung in den Räumen der Denios AG präsentiert. Ein Rahmenprogramm mit Fachvorträgen zu Themen wie Intelligente Automatisierungstechnik (Fraunhofer Projektgruppe) und Intelligente Vernetzung (Hochschule OWL) sorgten für theoretischen Input. Im Praxistest zeigten die Prototypen eindrücklich, dass die Industrie 4.0 auch in der Gefahrstofflagerung angekommen ist. Die Veranstaltung war Teil des Technologie-Veranstaltungsprogramms solutions, das von Brancheninitiativen, Kammern und Organisationen in OWL umgesetzt wird. In rund 30 Veranstaltungen geht es um aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Intelligente Technische Systeme.
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